![]() Professor Ronny Baierl: Analyst der HRS Deals © Matthias Popp Empirie, Statistik, Zahlenkolonnen – für Ronny Baierl ist die Beschäftigung mit Daten eine Art Himmel auf Erden. Eher selten gilt dies allerdings auch für seine Erstsemester am Dresdner Campus der SRH Hochschule Berlin. Ihnen muss der Professor das Universum der »Qualitativen und Quantitativen Forschungsmethoden« im Studiengang Internationales Hotelmanagement immer erst einmal schmackhaft machen. Idealerweise mit einem realen Praxisprojekt, das ihr studentisches Interesse weckt. Vor zwei Jahren stieß er dabei auf das Phänomen der Rabattaktionen in der Hotellerie – und damit das ideale Forschungsobjekt für seine Youngster. Denn obwohl das Schnäppchengeschäft gerade auf allen Online- und mobilen Kanälen boomte, hatte sich bis dato kaum ein Experte (wissenschaftlich) damit beschäftigt. Also beauftragte Baierl seine Studierenden, die Angebote des Marktführers etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: Welche Häuser in Deutschland machen mit bei den HRS Deals? Welche Discounts geben sie? Welche kostenfreien Draufgaben werden angeboten? Das Projekt kam 2013 so gut an, dass er es auch im zweiten Jahr beibehielt und auf die Angebote internationaler Hotelpartner ausdehnte. Ketten: genauso Deals-aktiv wie Privathotels Begeistert ist jedoch nicht nur Baierls wissenschaftlicher Nachwuchs. »Wir werden jedes Jahr besser«, schwärmt der Professor, »und wir haben jetzt Zahlen, die es so noch nicht gab.« Zum Beispiel darüber, dass sich die Angebote internationaler Häuser von denen in Deutschland nicht groß unterscheiden. Englisch-Deutsch-Übersetzung für dealt im Online-Wörterbuch dict.cc (Deutschwörterbuch). ![]() ![]() Dealt ÜbersetzungUnd dass die Kettenhotellerie die HRS Deals nahezu genauso intensiv nutzt wie die Privathotellerie: »Da hatte ich mit maximal 20 bis 30 Prozent gerechnet, nicht aber mit 45 Prozent.« Natürlich sind nicht alle Ergebnisse gleich spannend. So ist es zum Beispiel keine echte Überraschung, dass die teilnehmenden Häuser auf eine durchschnittliche HRS Gästebewertung von 7,7 Punkten kommen, durchschnittlich 3,7 Sterne haben und Preisnachlässe von im Schnitt 51 Prozent geben. Denn sowohl die »gute bis sehr gute Bewertung« als auch ein Rabatt von mindestens 50 Prozent auf die aktuelle Tagesrate sind Teil des HRS Angebots an die Deals-Buchenden. Doch Professor Baierl geht es weniger um den Nobelpreis als vielmehr um ein statistisches Fundament, das nun gelegt ist und weiter ausgebaut werden soll: »2016 werden wir dann ein ganzes Jahr abbilden, um sogenannte Zeitreiheneffekte zu analysieren!« Ohne WLAN geht es nicht (mehr) Dann wird sich auch zeigen, ob zum Beispiel das Angebot eines Frühstücks wirklich nicht mehr so kriegsentscheidend ist wie noch vor Jahren. Nur durchschnittlich 54 Prozent der Deals anbietenden Häuser hatten dies 2013/2014 in ihr Special Offer inkludiert. Dewalt Kappsäge![]() Die Mehrheit dagegen hielt den kostenfreien Internet-Zugang für den deutlich entscheidenderen Gäste-Garanten: 78 Prozent aller ausgewerteten Deals-Hotels bieten WLAN oder Internet selbstverständlich und gratis an: in der Ketten- mit 75 Prozent nur geringfügig weniger als in der Individualhotellerie mit 80 Prozent; in Deutschland ebenso wie weltweit; in Kleinstädten ebenso wie in internationalen Metropolen. Einziger Ausreißer: In der 3-Sterne-Hotellerie liegt der Wert bei »nur« 69 Prozent. Wobei die Auswertung von Baierls Studierenden sehr deutlich zeigt, dass viele andere Kriterien abhängig sind von der Lage und Kategorie des jeweiligen Hauses: Während in knapp zwei Dritteln (67 Prozent) der Privathotellerie das Frühstücksangebot noch als Verkaufsargument gewertet wird, bieten lediglich 39 Prozent der Kettenhäuser dies noch als Benefit. © Vektordaten: rungrote, arolynn Yoe, Csdesign86, Azaze11o, Marco Rosales| Shutterstock.com & Kirsten Semmler Frühstück? Nicht im Zentrum! Der Blick auf die Lage der jeweiligen Häuser zeigt freilich auch, dass die Chance der Deals-Bucher auf ein Frühstück steigt, je weiter ihr Hotel vom Hauptbahnhof entfernt liegt: Während nur knapp die Hälfte aller zentral gelegenen Häuser (47 Prozent) – in der Studie bedeutet dies: weniger als zehn Kilometer von Bahnhof entfernt – die erste Mahlzeit des Tages als Inklusiv-Leistung anbietet, sind dies bei »entfernter Lage« durchschnittlich 69 Prozent.
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March 2019
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